Die Entstehung der Menschenrechte
Das Recht in Form von Gesetzen und Verordnungen des Staates sowie Polizei und Gerichte als Teile der Staatsgewalt sind im Verlauf der Geschichte erst nach und nach entstanden.
In der Frühgeschichte kannten die Jäger und Sammlerinnen noch keine Gesetze. Gemeinsam in ihren kleinen Lebensgemeinschaften organisierten sie ihr Leben.
Vorschriften brauchte man keine oder nur wenige, solange sich das Zusammenleben unmittelbar regeln ließ. Das wurde anders mit dem Übergang zum Ackerbau und zu größeren Siedlungen. Es daher nicht erstaunlich, dass die ersten Gesetzessammlungen aus den frühen Staaten in den Tälern des Nils und des Zweistromlandes stammen.
In Babylon entstand die umfangreichste uns bekannte Gesetzessammlung unter König Hammurabi. Er ließ im 18. Jahrhundert v. Chr. 220 Gesetze in einen Basaltstein meißeln, der öffentlich aufgestellt wurde. Die darin getroffenen Regelungen schufen Rechtssicherheit. Jedoch die Rechtsbestimmungen zeigen auch, welche sozialen Unterschiede damals bestanden und im Recht ihren Niederschlag fanden.
Auszug aus dem Gesetzeswerk des Hammurabi:
Besonderheit der Menschenrechte
Hammurabis Recht war von einem Herrscher gesetzt, damit sich die Menschen danach richteten. Was Recht war, bestimmte letztlich die Macht des Herrschers. Viele Jahrhunderte lang, sollte sich daran nichts ändern.
Auch die Demokratie im athenischen Stadtstaat (5. Jh. V. Chr.) machte da keine Ausnahme. Über die Gesetze durften tausende von Bürgern (nicht die Bürgerinnen!) abstimmen, doch das änderte nichts an der fortdauernden Sklaverei. Als kritische Köpfe in Athen verkündeten, der Mensch sei von Natur aus frei, war das die Geburtsstunde der Menschenrechte, zugleich aber auch ein Angriff auf die bestehende Ordnung.
Die Sklaverei wurde von berühmten Philosophen wie Platon und Aristoteles verteidigt. Bis sich der Gedanke der Menschenrechte in Nordamerika und Frankreich Bahn bracht dauerte es über 2000 Jahre.
Auszug aus der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika:
Auszug aus: Die Menschen- und Bürgerrechte der Französischen Revolution (26.08.1789):
Die Menschenrechte waren aber auch hier nur beschränkt gültig: für weiße Männer. In den USA blieben Schwarze und Indianer noch lange von den Menschenrechten ausgeschlossen. In den USA wie in Frankreich gab es für die Frauen noch keine Gleichstellung vor dem Gesetz.